Inspiriert durch befreundete Vereine und Fachliteratur wurde durch mehrere Sitzungen des Vorstandes, der Gewässerwarte und Fachleuten eine einfache, kostengünstige und trotzdem effiziente Lösung für verschiedene Probleme an unseren Seen gesucht und gefunden.
Hauptaugenmerk lag dabei auf Schutz unseres Fischbestandes, Vergrämung der Kormorane und Unterstützung unserer Unterwasserwelt hinsichtlich Schutzes / Vermehrung von Muscheln sowie Kleinlebewesen und natürlich Laichhilfe/Schutz.
Die Entscheidung fiel auf ein Käfigsystem zunächst für einen See, um die Wirkung und Effizienz zu testen, die erhofften Erfolge zu verfolgen. Als Gewässer wurde Wahle gesetzt.
Es handelt sich um das Petri-Schutz-System (PSS) mit Ursprung beim Coesfelder Angelverein.
Symbol. Grafik:
Das Petri-Schutz-System (PSS) ist die patentierte Lösung, um in stehenden strukturschwachen Gewässern (Baggerseen) neue und geschützte Lebensräume – ähnlich einem Riff – für Fische und andere unter Wasser lebender Tiere, wie z.B. Krebse und Muscheln, zu schaffen. Zudem bietet es wirksamen Schutz vor Kormoranen.
Konstruktion
Das PSS ist eine 4 x 4 x 3 m große Holzrahmen-Konstruktion, welche mit einem Schutzgeflecht umspannt ist. Sie bietet somit ca. 50 cbm geschützten Raum vor großen Prädatoren, wie Kormoranen, Wels etc. Das Schutzgeflecht ist für Fische, die in das Beutespektrum des Kormorans fallen, jederzeit passierbar.
Für einen Standortwechsel (Sommer- bzw. Winterstandplatz) oder evtl. Wartungsarbeiten kann das PSS, dank seiner speziellen Konstruktion der Schwimmkörper, jederzeit wieder aufgetaucht und am gewünschten Standort abgetaucht werden. Für das kontrollierte Abtauchen und einen sicheren Stand am Gewässergrund wird eine ausgewogene Beschwerung in Form von Betongewichten montiert.
Installation
Die vorgefertigten Teile des PSS werden direkt am Gewässer zusammengebaut.
Dann wird der Innenraum mit Totholz, Tonrohren usw. bestückt. Der äußere Teil des Schutzgeflechts wird mit Schilf beflochten. All diese Strukturen sollen den zukünftigen „Nutzern“ den Eindruck von Natürlichkeit vermitteln. Im nächsten Schritt wird das PSS mit einem Boot an eine geeignete Stelle des Gewässers gezogen. Bevor man die Konstruktion abtaucht, wird die exakte Wassertiefe ermittelt, um die Länge des Luftschlauchs zu bestimmen. Dieser Schlauch wird mit einer Markierungsboje versehen. Dadurch ist er schnell zur Hand, um das PSS wieder aufzutauchen. Abschließend wird das PSS bis zum Gewässergrund abgesenkt.
Nutzen/Vorteile des PSS
- aktiver Naturschutz
- zusätzlicher Lebensraum unter Wasser
- für Muscheln, Krebse, Fische u.ä.
- Nahrungsquelle, z.B. Algen und Muscheln
- Laichhabitat
- Schutzraum für Fische vor großen Prädatoren
- Minimierung von Fischbesatz
- Nachhaltig: Lebensdauer ca. 7-10 Jahre
- Geeignet für Forschungszwecke
[Text-Quelle: Flyer RIETMANN Gewässerökologie]
[original PDF-Broschüre HIER per Klick]
Am 05.11.2022 war es dann so weit – die Fa Rietmann lieferte vorgefertigtes Material nach Wahle und 8 fleißige Helfer unseres Vereins waren von ca. 09:00 bis 16:00 Uhr beschäftigt, die Anlage aufzubauen, mit Totholz / Röhricht im Inneren zu versehen und dann an ausgewählter Stelle zu versenken.
Wichtiger Hinweis: der Käfig wurde an der Ostseite versenkt und mit einer roten Boje versehen. Bitte im Radius von knapp 10 m rund um diese Boje daran denken.
Dieser „Käfig“ kann über Luftsäcke gehoben und dann kontrolliert / versetzt werden. Hier einige Aufnahmen vom zum Glück sonnigen November-Samstag:
Und der Stapellauf...